Graffiti-Projekt
Viele Jugendliche zeichnen gern Graffitis. Aber wann haben sie die Gelegenheit, ganz legal auf einer großen Wand ein selbstentworfenes Graffiti zu sprühen? Diese Möglichkeit bekamen 15 Schülerinnen und Schüler der Realschule ASPE kurz vor den Sommerferien.
Lange vor Beginn des zweiwöchigen Projektes trafen sich die Beteiligten, um den Ablauf zu planen und zu organisieren. Die Koordination zwischen den Partnern, sowie die Fragen der Finanzierung übernahm das „zdi-Zentrum Lippe.MINT“, vertreten durch Thomas Mahlmann, der bereits durch viele Projekte in der Realschule bekannt ist. Dadurch entstand auch der Kontakt zu Firma „PLANTAG“ in Detmold. Die Jugendlichen sollten an zwei Tagen die Firma besuchen, ihre selbstgestalteten Platten lackieren und über die Berufe im Bereich Lackherstellung und Oberflächenbeschichtung informiert werden. Das Team der „Rapschool NRW“ unter der Leitung von Daniel Schneider sollte das Thema Graffiti aufbereiten, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern ein Wandbild entwickeln und bei der Ausführung helfen.
Die 15 Jugendlichen der Jahrgänge 8 und 9 wurden von dem regulären Unterricht freigestellt und beschäftigten sich zwei Wochen ausschließlich mit dem Thema Graffiti. Es ging um die Geschichte des Graffitis, um Schriftarten, Stilrichtungen, Sprühtechniken usw. Es entstanden die ersten Zeichnungen zunächst auf Papier, danach auf Holzplatten. Und endlich ging es an die lange freie Wand der Sporthalle. Die Wiese vor der Sporthalle wurde bei strahlendem Sonnenschein zum Klassenzimmer, die Wand zum Arbeitsbereich, die schattige Sitzecke aus Baumstämmen zu Pausenfläche. Dazu gab es Musik, Eis und jede Menge gute Laune.
Die gemeinsame Zeit in einer festen Gruppe, das Arbeiten an einem Projekt mit demselben Ziel hat die Schülerinnen und Schüler, die sich vorher kaum kannten, zusammenwachsen lassen. Es entstanden neue Freundschaften. Die Jugendlichen bekamen Hilfestellung und erfuhren Anerkennung für ihr Tun untereinander, wie auch von den Erwachsenen, die das Projekt begleitet haben. Manchen Schülern, die sich als besonders geschickt gezeigt haben, wurde bereits ein Praktikumsplatz angeboten. Einige möchten sich weiterhin mit Graffiti beschäftigen und haben den Wunsch geäußert, eine Graffiti-AG zu gründen.
Sogar die benachbarte KITA „Mix Max“ ist spontan zum Teil des Projektes geworden. Auch die Kindergartenwand bekam ein Graffiti-Bild. Zum Dank haben die jungen Graffiti-Künstler belegte Brötchen und Getränke von der KITA erhalten.
Es war für alle Beteiligten ein rundum gelungenes Projekt, welches lange in guter Erinnerung bleibt.
Ein Beitrag von Inna Sieg